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Das Kreuz – Ein Zeichen der Hoffnung, immer.

Ein geistlicher Impuls von Pfarrer Wilhelm Reichardt
Kreuz_Patrik Krutten (GJPT)
Datum:
5. Sept. 2024
Von:
Pfr. Wilhelm Reichardt
Kreuzerhöhungs-Kreuz Pfarrkirche Primstal

Am 15. September 2024 feiern wir im Pastoralen Raum in der Pfarrei Primstal das Patronatsfest „Kreuzerhöhung“. Ein Anlass einmal näher auf dieses Fest einzugehen. Was bedeutet es für uns heute, „auf das Kreuz zu schauen“? In einer Welt, die oft von Unheil, Unfrieden und Not geprägt ist, stellt sich diese Frage auf eine ganz aktuelle Weise.

Das Kreuz ist mehr als nur ein religiöses Symbol. Es verbindet Himmel und Erde, Gott und Mensch, und erinnert uns daran, dass selbst im größten Leid eine Hoffnung liegt, die weit über unser irdisches Leben hinausgeht. Doch wie nehmen wir dieses Zeichen heute wahr?

In vielen Wohnungen findet man kaum noch Kreuze – stattdessen sehen wir oft alternative spirituelle Symbole. Hat das Kreuz in unserer modernen Welt an Bedeutung verloren?

Die Wurzeln des Festes der Kreuzerhöhung reichen bis in die frühe Kirche zurück. Im Jahr 335 wurde in Jerusalem die Basilika über dem Heiligen Grab eingeweiht. Am Tag nach der Weihe, dem 14. September, zeigte man den Gläubigen erstmals das durch Kaiserin Helena wiederentdeckte Kreuzesholz – Man hatte es aufgerichtet, „erhöht“ damit die Menschen es anschauen konnten. Für viele ein bedeutungsvoller, ja bewegender Moment. Auf das Kreuz schauen, ja Christus wahrnehmen, der den Tod und die Untaten der Menschen, das Böse, besiegt hat. Dadurch wurde das Kreuz zum Zeichen des Sieges über Terror, Hass, Gewalt, Not, Unheil.

Über Generationen hinweg wird jedes Jahr feierlich daran erinnert: Den wahren Sinn dieses Festes neu verstehen lernen. Das heißt, ich darf auch meine Not zu Christus tragen. Bei ihm darf ich Heil erwarten, wenn ich mich, denn auf ihn einlassen kann. Für viele Generationen von Menschen war und ist dies Trost und Hoffnung.

Auch in unserer Region begegnen uns Kreuze an vielen Orten: in den Kirchen, Wegekreuze an den Wegen und Straßen, Pestkreuze und Votivkreuze. Diese Kreuze sind stille Zeugen einer tiefen Glaubensgeschichte. Sie laden uns ein, innezuhalten und darüber nachzudenken, was das Kreuz für uns persönlich bedeutet.

In einer Welt, die oft dunkel erscheint, bleibt das Kreuz das Licht, das uns den Weg weist. Es ist ein Zeichen dafür, dass Gott unser Leben begleitet und uns nie allein lässt – weder in guten noch in schlechten Zeiten.

Möge das Fest der Kreuzerhöhung uns allen Kraft und Hoffnung schenken, auf das Kreuz zu schauen und darin die Liebe und das Heil zu erkennen, die Gott uns schenkt.

 

 

Einige Kreuze in unserer Region

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